Gezielte digital angebote erhöhen die gesamte reichweite

By Lars Ørhøj | Mai 27 2014 | Insights
Letzte Woche fand eine der größten Medienkonferenzen in Norwegen statt - das "Nordic Media Festival 2014".

Eines der ersten Themen auf der Agenda war, was hinter der Paywall so geschieht, mit Teilnehmern von Aftenposten, Hallingdølen, Asker og Bærum Budstikke

und Bergens Tidende.

Blog-Visiolink-Kampanje-AdRevenue.001

Einem Artikel auf Kampanje.com zufolge sind die Einnahmen aus Werbeanzeigen in Norwegen im letzten Jahr um 12 Prozent gesunken. Gedruckte Anzeigen nahmen um 17 Prozent ab, während digitale Werbung 20 Prozent zulegte. Lässt sich dasselbe Muster bei den Leserzahlen beobachten?

Für mich kam der interessanteste Konferenzbeitrag von Schibsted – der Herausgeber konnte das erste Mal seit vielen Jahren eine Zunahme der Gesamtreichweite verkünden. Die Gesamtreichweite an Wochentagen hat um ein Prozent zugenommen. Die Hauptgründe für diese Steigerung waren digitale Abonnements und Kombi-Pakete, die Printzeitungen mit digitalen Angeboten verknüpfen.

Fædrelandsvennen, eine der Zeitungen, die zu Schibsted gehören, dient als gute Fallstudie der letzten 12 Monate für die zunehmende Verschiebung hin zu einer Leserschaft, die digitale Plattformen nutzt. Jetzt erleben auch andere Zeitungen diesen Trend - mit größerer Reichweite und erhöhten Einnahmen aus digitalen Produkten.

Andreas Thorsheim, CEO bei Bergens Tidende, erzählte Kampanje, dass hinter diesem positiven Trend die neuen Bezahlmodelle bei digitalen Plattformen stecken:

"Das Bezahlmodell ist Teil der Begründung", sagte er. "Das Auflagenwachstum wird dadurch befeuert, dass unser Journalismus viel zugänglicher geworden ist. Mehr [Leser] sind in der Lage, redaktionelle Inhalte nachzufragen. Außerdem merken wir, dass es einfacher ist, ein Wochenendprodukt zu verkaufen, welches zudem täglich vollen digitalen Zugang ermöglicht. Das bedeutet, dass die Zahl der Leser wieder zunimmt und sie über die digitalen Plattformen kommen."

Erkenntnisse vom Nordic Media Festival

  • Die Replica-Ausgabe ist noch immer die am häufigsten benutzte Plattform. Espen Egil Hansen von Aftenposten sagte dazu: "Vergessen Sie nicht, dass das E-Paper eine Brücke für den Leser darstellt, der mit Printzeitungen aufgewachsen ist."
  • Die Hälfte aller Abonnenten von Aftenposten hat ein digitales Nutzerprofil.
  • Die Einsparungen durch weniger Papier-Abos sind größer als die Kosten zur Gewinnung neuer Digital-Abonnenten.
  • Die Einnahmen durch Abonnements sind mittlerweile bedeutsamer als die Einnahmen durch Werbung.
  • Die Entwicklung neuer Angebote ist ein stetes Muss, besonders, um die jüngere Leserschaft zu erreichen. Hier hat sich der Erfolg von Kombi-Angeboten (digital während der Arbeitswoche, Papierausgabe an Wochenenden) gezeigt.
  • Bei Budstikka hat das Angebot einer vorzeitigen Veröffentlichung des E-Papers zu einer nie dagewesenen Zahl an Downloads geführt.
  • Webseiten, E-Paper und andere mobile Angebote machen schätzungsweise 10 Prozent der Gesamteinnahmen aus.
  • Der Leser erhält die Möglichkeit, von einem Produkt gleich zu vielen Produkten zu wechseln. Zum Beispiel abonnieren etwa 16 Prozent der Aftenposten-Leser mehr als ein Produkt.
  • Kontinuierliches A/B-Testen verschiedener Abo-Modelle sollte auf der Basis von Daten und sachkundigen Informationen aus der Branche durchgeführt werden.

Lars Ørhøj

Author

Lars Ørhøj

Lars is Visiolink's Chief Marketing Office and an avid a cappella singer in the world acclaimed Danish choir Vocal Line. He has been a part of the media world for over 30 years.