WPE16- DIE JAGT NACH DER ZUKUNFT

By Frederic Günzel | Okt 24 2016 | Insights

Eine Woche ist es her, dass wir auf der World Publishing Ex 2016 waren. Es waren weitaus weniger Besucher auf der WPE16 als je zuvor, das hat aber nicht verhindert, dass die Zukunft an die virtuellen Türen geklopft hat. Wir haben eine Tour durch die Ausstellung gemacht, um herauszufinden, wie die Zukunft der Medien aussieht.

La Presse zieht den Stecker der Druckerei
Einer der absolut wichtigsten Namen der WPE16 Konferenz war Pierre-Elliot Levasseur, COO der kanadischen La Presse. Die Zeitung hat jahrelang daran gearbeitet, die gedruckte Zeitung mit einer online/App-basierten Version zu ersetzen.

Die App gibt es schon länger, aber es war erst im Januar 2016, dass La Presse die Druckerpressen gestoppt hat. Das Medienhaus behält die gedruckte Ausgabe jedoch ein wenig am Leben, sie erscheint jeden Samstag. Der Übergang ist eine Geschichte von Mut und Innovationsbemühungen, es ist eine schwere Aufgabe, Werbung und redaktionelle Inhalte zu kombinieren. Hier sollte noch erwähnt werden, dass ein großer Teil der Einnahmen immer noch aus gedruckten Samstagsausgabe stammt.

Trotz alledem ist La Presse‘s Geschichte inspirierend und Zeitungen auf der ganzen Welt haben ein Auge auf die zukünftigen Aktivitäten der Kanadier. Besonders Ihr Fokus auf maßgeschneiderte Anzeigen auf den verschiedenen Plattformen verdient mehr Aufmerksamkeit. Werbung ist für La Presse‘s Existenz von entscheidender Bedeutung. 82 Prozent ihrer Werbeeinnahmen stammt von den digitalen Plattformen. Um die Anzeigen als Teil des Erlebnisses zu integrieren, ist es sowohl notwendig, sowie auch eine gute Gelegenheit, den Wert jeder Anzeige zu erhöhen.

Virtuelle Realität nimmt die Realität ein
"Es wird Teil der Zukunft sein." World Virtual Reality war auf WPE16 durch den Präsidenten und Mitbegründer Clayton Doherty vertreten, er war stets unterwegs und diskutiert über die Technologie mit Medien und Zulieferer der Industrie. Er war zuversichtlich, dass „Virtual Reality Journalismus“ eine der effektivsten Möglichkeiten ist, um in der Zukunft Geschichten zu erzählen.

Viele Redaktionen experimentieren bereits mit VR. Da die Technologie reift und zugänglicher wird, besteht kein Zweifel daran, dass viele sich über das Phänomen stürzen werden. Und sobald die Technologie live senden kann, wird VR als Premium-Inhalt in den Medien geliefert.

Verdienen Sie Geld auf digitalen Plattformen
Mit der gedruckten Ausgaben kann man immer noch Geld verdienen, aber die meisten Unternehmen auf der Messe waren sich einig, dass die Zukunft digital ist. Von ePaper- Ausgaben über Mikro-Zahlungsmöglichkeiten bis hin zu umfangreichen Werbeplattformen. Alles handelte von digitalen Umsatz.

Die Nachfrage der Leser ist in der Regel eine der folgenden zwei Möglichkeiten: Entweder ein Art Spotify Abo-Service, das es dem Leser ermöglicht Zugriff auf alle Artikel aus einer Reihe von Zeitungen zu bekommen oder eine Art „Bezahle pro Artikel“ Funktion, die es dem Leser ermöglicht nur für einen bestimmten Artikel zu bezahlen. Blendle kann als Spotify für Zeitungen gesehen werden, es gehört jedoch viel mehr zu einem allgegenwärtigen Zeitungsservice. Zur gleichen Zeit ist die Mikro-Zahlungsmöglichkeit auch auf dem Weg nach vorne.

Marc Lamarche, CEO und Mitbegründer von SwissPay, einem Schweizer Mikro-Zahlung Start-Up, zeigten eine einfache Handy-basierte Lösung. Klicken Sie auf einen Artikel, geben Sie Ihre Telefonnummer ein, beantworten Sie eine SMS-Nachricht und erhalten Sie danach Zugang zu einem Artikel. Der Preis pro Artikel wird von der Redaktion definiert und die Gebühr werden, über Ihre Telefonrechnung bezahlt. Für diejenigen, die nicht zahlen wollen, kann SwissPay eine Bezahlmauer erstellen, wo der Leser ein mindestens 20 Sekunden lange Videoanzeige sehen muss, bevor er Zugang zu dem Inhalt bekommt.

Keine dieser Lösungen löst das große Problem mit den Abonnenten, die Zeitungs-Abos verlassen. Die digitalen Umsätze haben noch immer nicht ihr wahres Potenzial gezeigt.  Der Digital Director Steffen Damborg von DigitalConsult, weist darauf hin, dass die Zukunft der Zeitungen davon abhängt, ob sie intelligent genug sind, die Kosten für die Produktion zu reduzieren und auf die digitale Präsenz zu setzten.

Wir hatten unsere Videokamera mit auf WPE16 und haben gefragte, wie die verschiedenen Unternehmen die Zukunft der Medien sehen.

 

 


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