Audio-Inhalte fördern das Leseinteresse

By Josephine Wyrtz Andersen | Okt 15 2021 | Insights | Blogs | Audio

Sie möchten sich den Artikel lieber anhören? Klicken Sie auf „Play“ und lassen Sie sich den Artikel von der Text-to-Speech Google Cloud Sprachsynthese vorlesen.

Lesereinnahmen und die Frage, wie Sie Ihren digitalen Abonnentenstamm vergrößern und halten können, sind in der Verlagsbranche von heute von zentraler Bedeutung. Das ist der Start einer Verlagerung vom traditionellen Werbegeschäftsmodell, bei dem sich die KPIs auf die Besucherzahlen und Seitenaufrufe konzentrieren, hin zu einem Modell, bei dem das Engagement der Nutzer im Mittelpunkt steht. Die Erweiterung Ihres Abonnentenstamms ist die eine Sache, aber das Halten von Kunden ist der eigentliche Schlüssel zum Aufbau eines nachhaltigen Abonnementgeschäfts. Wie binden Sie Ihre Leser an sich? Sie fesseln die Leser mit Ihren Inhalten. Aber was fesselt die Leser? Audio.

Audio-Inhalte fesseln und binden Leser

Interessierte Leser wenden sich nicht von Ihnen ab. Das ist ganz klar und der dänische Nachrichtenverlag Zetland hat genau das aus erster Hand erfahren hat, als er im Jahr 2016 Audioinhalte einführte. Im Dialog mit Abonnenten, die zur Konkurrenz strömten, entdeckte Zetland, dass einer der Hauptgründe für die Abmeldung darin bestand, dass sie nicht genug Geschichten lasen.

Durch die Einführung von Audioinhalten begannen die Leser, ihre Abonnements aktiv und regelmäßiger zu nutzen. Die durchschnittliche Beendigungsrate von Zetlands vorgelesenen Artikeln liegt bei 90 %, während Leser einen geschriebenen Artikel in der Regel bereits nach wenigen Absätzen abbrechen – und da die Nutzer über Playlisten zuhören, konsumieren sie mehr Audioinhalte.

In diesem Zusammenhang zeigen die jüngsten Daten von Visiolink, dass Audioinhalte das Interesse von ePaper-Nutzern erhöhen. Bei genauerer Betrachtung unserer Daten über die Art und Weise, wie ePaper-Nutzer Audio-Inhalte konsumieren – sowohl von Menschen als auch von automatisierten Text-to-Speech vorgelesenen Artikeln und Podcasts – wurde festgestellt, dass Podcast-Nutzer und Nutzer von gesprochenen Artikeln im Durchschnitt 7,9 bzw. 3-5,5-mal mehr Zeit aufwenden, um den Inhalt zu hören, als die, die diesen lesen.

 

 

Wie Zetland haben auch andere Verlage wie , The Economist, Harvard Business Review und The New Yorker festgestellt, dass Audio-Inhalte ein ausgezeichnetes Mittel sind, um bestehende Abonnenten zu halten und neue Abonnenten zu gewinnen.

 

Gesprochene Artikel sind eine große Chance für Nachrichtenverlage

Unternehmen wie WAN IFRA und Reuters Institute weisen seit langem auf das Zukunftspotential von Audioinhalten hin. In ihrem jüngsten Bericht World Press Trends stellt WAN IFRA klar, dass die Beliebtheit von Podcasts in Zukunft weiter wachsen wird.

Hinzu kommt das generelle Potential von Audio-Inhalten, Abonnenten zu gewinnen und zu binden, was für Nachrichtenverlage ein sehr interessantes Geschäftsmodell darstellt. Obwohl die Beliebtheit von Podcasts unbestritten ist, weist das Reuters Institute auch auf die Möglichkeiten anderer Audioformate hin, wie beispielsweise maschinell gesprochene Artikel. Ein Audioformat, das beispielsweise in Dänemark bereits großen Anklang gefunden hat – die ersten Erkenntnisse aus dem Jahr 2021 zeigen, dass die meisten Nachrichtenmarken bereits eine Art automatisierte Audioversion ihrer Nachrichtenartikel anbieten.

Außerdem erfüllen gesprochene Nachrichtenartikel bestimmte Nutzerbedürfnisse, denen das Podcast-Format nur schwer gerecht werden kann. Einige der Hauptgründe, warum Nicht-Podcast-Nutzer vor dem Format zurückschrecken, sind beispielsweise Zeitmangel und zu lange Podcast-Folgen.

 

Das Angebot von gesprochenen – sowohl menschlichen als auch automatisierten Text-to-Speech-Versionen – von Nachrichtenartikeln bietet nicht nur eine Alternative zu Podcasts, sondern erfüllt auch ein weiteres wichtiges Bedürfnis der Verbraucher: möglichst bequem auf dem Laufenden bleiben.

Natürlich sind von Menschen gesprochene Artikel das Ideal, aber sie erfordern Ressourcen, die nicht unbedingt allen Nachrichtenverlagen zur Verfügung stehen. Da automatisierte Text-to-Speech-Technologien jedoch relativ preisgünstig sind und ihre Qualität immer besser wird, bieten sie Nachrichtenverlagen jeder Größe eine wunderbare Chance, Audioinhalte und ihre zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen.

 

Erfolg mit Audioinhalten – so geht‘s

Auch wenn die enormen Möglichkeiten, die Audio-Inhalte bieten, nicht von der Hand zu weisen sind, ist der Erfolg einer Audiostrategie nicht nur eine Frage von Plug and Play.

Audio ist auf dem Vormarsch, ganz klar, und immer mehr Verbraucher finden, dass es bequemer in ihren stressigen Alltag und ihre Routine passt, Nachrichten zu hören, anstatt sie zu lesen. Die Daten von Visiolink bekräftigen diesen Trend mit Zahlen, da der durchschnittliche Nutzeranstieg beim Konsum von ePaper-Podcasts und von Menschen gesprochenen Artikeln im ersten Quartal 2021 um 16,54 % bzw. 7,8 % pro Woche gestiegen ist. Die Zahl der Nachrichtenhörer kommt jedoch noch nicht an die Zahl der Nachrichtenleser heran, und nach Angaben des Reuters Institute ist die Geschwindigkeit, mit der die Verbraucher Audioinhalte, beispielweise Podcasts, entdecken und nutzen, nicht so hoch wie die Geschwindigkeit, mit der die Verlage sie anbieten.

So wissen beispielsweise in Europa durchschnittlich 17 % der Leute noch immer nicht, was ein Podcast ist. In den USA sind das gleich doppelt so viele. Hinzu kommt, dass Audio-Inhalte besonders bei jüngeren Verbrauchern beliebt sind, was darauf hindeutet, dass der Erfolg einer Strategie für Audio-Inhalte eine Sensibilisierung der Abonnenten und eine Hilfestellung zur Änderung der Gewohnheiten erfordert – etwas, das nicht von heute auf morgen geschieht.

Das Reuters Institute argumentiert weiter, dass es für Zeitungsverleger noch Spielraum gibt, um Audioinhalte noch intensiver zu fördern. Das gilt auch für diejenigen, die mit ihrer Audio-Content-Strategie schon weit gekommen sind, wie die Visiolink-Kunden Dag og Tid und NOZ.

Möchten Sie mehr über die Maßnahmen erfahren, die NOZ und Dag og Tid ergriffen haben, um ihren Lesern bei der Entdeckung ihrer jeweiligen Audioangebote zu helfen? Dann können Sie hier mehr über den Ansatz von NOZ in Bezug auf Audioinhalte lernen und hier geht es zum Ansatz von Dag og Tid.


Josephine Wyrtz Andersen

Author

Josephine Wyrtz Andersen