Die vergessene Plattform

By Kenneth Boll | Nov 14 2014 | Insights

Die Welt wird immer mobiler, und Tablets werden zumeist eher mit auf Reisen genommen als Laptops. Das ist die heutige Situation, und wir erwarten alle, dass sich dieser Trend in Zukunft noch verstärkt. Verschiedene Unternehmen stellen daher bereits Überlegungen zu responsive design und mobile first an, um die am stärksten wachsende Plattform – also die Plattform für mobile Geräte – als Ausgangspunkt für die Inhalte zu nehmen, die an alle Plattformen angepasst werden sollen.

Die Medienbranche bildet dabei keine Ausnahme. Im Gegenteil, vielleicht ist sie sogar die Branche, der hier eine Vorreiterrolle zukommt. Das ist kein Wunder, denn wenn man vom Journalismus lebt, müssen Nachrichten heute schneller und direkter verbreitet werden als früher, um nicht in der Schublade „alter Nachrichten“ zu landen. Was die Tablet-Plattformen anbelangt, wurde das iPad im April 2010 sogar als wahre Rettung für Zeitungen und Zeitschriften ausgerufen.

Es bestehen hohe Erwartungen an die Mediennutzung der Zukunft, und alle wissen, dass die Transformation bereits in vollem Gange ist. Bei einer Transformation im besten Sinne des Wortes geht es auch darum, diejenigen Formate und Plattformen weiterhin zu stärken und zu erneuern, von denen sich die Medien im Zuge der Transformationsentwicklung entfernen.

Für den digitalen Verkäufer von ePapers geht es nach wie vor um die Stärkung der häufig vernachlässigten Plattformen für PC und Mac. Ob wir dabei über Flash oder HTML5 sprechen, ist von untergeordneter Bedeutung. Anders formuliert, können sowohl für als auch gegen beide Technologien Gründe angeführt werden, aber es steht außer Frage, dass ePaper auf PC oder Mac eine strategisch wichtige Plattform bei der digitalen Transformation darstellen.

volksstimme-authentic-laptop-visiolink-600

Einige wichtige Fakten

Wenn wir beispielsweise die Lesestatistik für 11 europäische Zeitungen an einem zufälligen Dienstag im Oktober betrachten, zeigt sich, dass mehr als 25 Prozent aller Leser die Zeitungen auf PC und Mac lesen. Dies ist ein erheblicher Anteil, der für Tausende von Lesern steht.

Man kann auch einen Vergleich der average time spend aufstellen; hierbei handelt es sich um die durchschnittliche Zeit, die der Leser zum Lesen des ePapers aufwendet. Hier liegt die mit PC oder Mac aufgewendete Zeit generell höher als der Zeitverbrauch beim Lesen desselben ePapers auf Tablets. Bei einigen Zeitungen wird bei PC oder Mac bis zu 50 Prozent mehr Zeit zum Lesen aufgewendet als beim Tablet.

Die wichtigste Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist: Wie stellt sich die allgemeine Entwicklung bezüglich des Lesens der digitalen ePaper im Zeitverlauf dar? Bei mobilen Geräten oder Tablets ist es eindeutig, dass die Anzahl der Leser von ePapern mit jedem Monat wächst, und einige Wachstumsraten sind wirklich bewundernswert. Die Leserzahlen auf PC und Mac fallen, jedoch in Raten von durchschnittlich unter einem Prozent. Es gibt jedoch auch kürzere Zuwachsphasen und sogar noch mehr und längere Zeiträume, in denen sich der Status quo zwischen den Monaten nicht verändert. Zusammengefasst für mobile Geräte, Tablets, PC und Mac verzeichnet die digitale Transformation weiterhin Monat für Monat einen deutlichen Anstieg.

Hallingdolen_Visiolink_e-pages_500x375.jpg

Die vergessene Plattform hat ihre Berechtigung und ist nach wie vor als lebendig zu bezeichnen. Es handelt sich um eine strategisch wichtige Plattform im Transformationsprozess, und sie umfasst einen großen Teil nicht mobiler Leser und trägt gleichermaßen zu der anderen und ebenso wichtigen Transformation von PC/Mac zu mobilen Geräten/Tablets bei.

Daraus resultieren Anforderungen – teilweise an die Medien, ePaper für PC und Mac auf der strategischen Agenda der Transformation zu berücksichtigen, und – teilweise an Visiolink, diese Plattformen weiterhin weiterzuentwickeln und zu modernisieren, um ihnen den gleichen Stellenwert zuzuweisen, den die anderen Plattformen für mobile Geräte und Tablets für uns haben.

 


 

 

New Call-to-action


Kenneth Boll

Author

Kenneth Boll

Kenneth Boll is the CEO of Visiolink. Holds a Master, Economics and Business Administration, Finance from Aarhus School of Business.